Die faszinierende Geschichte von Anonymous

Während Hacker noch vor wenigen Jahren als unbedeutende Cyberkriminelle galten, genießen sie heutzutage einen völlig anderen Ruf. Das ist vor allem das Verdienst von Anonymous, einer Hackergruppe, deren Mitglieder als politische Aktivisten sowohl gefürchtet als auch bewundert werden.

Die Bewegung wurde 2003 aus Spaß auf dem Internetforum 4chan ins Leben gerufen. Im Jahr 2008 traten die sogenannten Hacktivisten ins Rampenlicht, als sie Protestaktionen für ein freies Internet und Meinungsfreiheit organisierten.

Sie positionierten sich gegen verschiedene intransparente Organisationen wie Scientology und die Überwachung staatlicher Behörden, die die Menschenrechte einschränken. Neben Demonstrationen verübte Anonymous zahlreiche Hackerangriffe, die zum Teil auch große Auswirkungen hatten.

Wir sind anonym, wir sind viele!

Das Hackerkollektiv Anonymous wendet sich häufig mit Videos an die Öffentlichkeit. Darin rechtfertigen sie ihre Aktionen oder erklären ihren Feinden den Krieg. Die Hacktivisten sind auch auf ihrem deutschen YouTube-Kanal aktiv, bei dem es sich um eine abgeänderte Version des englischsprachigen Kanals handelt.

Anonymous hat weder einen Anführer noch eine Hierarchie. Jeder, der das nötige Know-how mitbringt, kann sich Anonymous anschließen. Die interne Kommunikation findet über soziale Netzwerke und verschlüsselte Nachrichten statt.

In der Gruppe gibt es ein paar Regeln, die die Mitglieder befolgen müssen. So sind beispielsweise Angriffe auf öffentliche Medien untersagt und die Mitglieder sollten ihre Identität nicht preisgeben.

Die Guy-Fawkes-Maske

Anonymous-Mitglieder zeigen sich nur mit einer Guy-Fawkes-Maske, die aus dem Film V wie Vendetta bekannt ist. Die Maske wird auf Demonstrationen sowohl von Anonymous-Mitgliedern als auch von ihren Sympathisanten getragen.

Mittlerweile ist die Maske zu einem Symbol für Widerstand geworden, einen Widerstand gegen Unterdrückung, Despotismus und Tyrannei.

Der Autor Alan Moore, einer der Macher von V für Vendetta, unterstützt das Tragen der Maske bei Demonstrationen. In einem Interview mit dem US-amerikanischen Magazin Entertainment Weekly sagte er, dass er sich sehr freute, als er sah, dass Demonstranten die Guy-Fawkes-Maske vor dem Scientology-Hauptquartier trugen.